Geburtsjahr 1798
Sterbejahr 1868
Gattungen 19. Jahrhundert
Zitiervorschlag Bonaventura Genelli, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artist/wE4KXKwxZ5 (Zuletzt aktualisiert am 06.09.2019)
Geboren am 28. September 1798 in Berlin als Sohn des Landschaftsmalers Janus Genelli, gestorben am 13. November 1868 in Weimar. – Genelli studierte von 1814 bis 1819 an der Berliner Kunstakademie bei Johann Erdmann Hummel. 1822 ging er nach Rom, wo er durch die Begegnung mit
Joseph Anton Koch, Peter Cornelius und anderen deutschen Künstlern nachhaltig beeinflusst wurde. 1832 berief ihn der Verleger Hermann Härtel nach Leipzig, um sein geplantes »Römisches Haus« mit Fresken auszustatten. Genelli zeichnete einige Kartons, die Ausführung kam jedoch wegen eines Zerwürfnisses mit dem Auftraggeber nicht zustande. 1836 übersiedelte Genelli nach München. Er schuf Illustrationen zu den Epen Homers, zu Dantes Divina Commedia sowie Bilderzählungen nach eigener Erfindung wie Aus dem Leben eines Künstlers, die auch im Druck erschienen. Außerdem zeichnete er Karikaturen und Porträts. Es gelang Genelli trotz der Fürsprache befreundeter Künstler wie Peter Cornelius und Carl Rottmann jedoch nicht, seine beklemmende finanzielle Situation durchAufträge desKönigshauses oder anderer potenter Sammler zu verbessern.
1856 vermittelte der Landschaftsmaler Charles Ross den Kontakt zu Schack, der mit der Unterstützung Genellis sein Engagement zugunsten gering geachteter und verkannter Künstler begann. 1859 berief Großherzog Karl Alexander den Künstler als Pensionär nachWeimar, wo er die letzten Lebensjahre verbrachte. Genelli wurde bereits durch den Vater und den Onkel Hans Christian Genelli mit der idealistischen Kunstauffassung Jakob Asmus Carstens vertraut gemacht, die er während seines zehnjährigen Romaufenthaltes vertiefte. Er blieb in der Wahl der Themen und in seinem durch Zeichnung und Umriss definierten Stil dieser klassizistischen Auffassung treu. Das künstlerische Werk Genellis besteht nahezu ausschließlich aus Zeichnungen, Aquarellen und Druckgraphik. Die Zahl der Gemälde ist gering und umfasst imWesentlichen jene sechs großformatigen Bilder, die Schack zwischen 1857 und 1867 bei ihm in Auftrag gegeben hat.