In der Bauernstube
Wilhelm Leibl (1844-1900)

In der Bauernstube,

1890
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Laubholz
Maße des Objekts
37 x 38,8 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
7803
Erwerb
1890 auf der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast vom Künstler erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Wilhelm Leibl, In der Bauernstube, 1890, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/01G1PVyLkE (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Wenn man erfährt, dass dies Bildchen von 1890 der erste Staatsankauf von dem damals größten bayerischen Maler war, erhält man einen Begriff davon, wie wenig Leibl in seiner Wahlheimat verstanden wurde. Leibl, dessen vornehmer und freier Geist den offiziellen Kunstbetrieb in der Metropole ablehnte, hatte sich in die Einsamkeit oberbayerischer Dörfer zurückgezogen, um dort ungestört zu malen und zu jagen. Dadurch machte er es der deutschen Öffentlichkeit leicht, Distanz zu ihm zu halten, sodass er in Paris lange Zeit mehr geschätzt wurde als in Deutschland. Die Ähnlichkeit mit der geschwätzig-anekdotischen Genremalerei der Zeit ist nur äußerlich. Der Künstler dachte in erster Linie an die »Natur«. Denjenigen, die sein Werk deshalb als seelenlos erklärten, hielt er seinen Wahlspruch entgegen: »Ich male was ich sehe, da ist die Seele ohnehin dabei.« Von der naturalistischen Detailtreue der Kleinmeister des so genannten »Sittenbildes« ist das subtile Kunstwerk ebenso weit entfernt wie von der genialischen Pinselbravour seiner eigenen früheren Jahre. Es will – um mit Leibl selbst zu sprechen – vor allem »gutes Handwerk« sein, wobei »gut« hier als »schön« zu verstehen ist.

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