Der Hochaltar der Dominikanerkirche Santa Maria Novella war Teil eines umfassenden Ausstattungsauftrags für die Hauptchorkapelle, den der Florentiner Kaufmann Giovanni Tornabuoni der Ghirlandaio-Werkstatt erteilte. Die insgesamt acht Tafelbilder des Altars, von denen drei nach München gelangten, waren ursprünglich in einen triumphbogenförmigen Kastenrahmen eingesetzt. Das Mittelbild der Vorderseite kombiniert die Madonna in Gestalt des Apokalyptischen Weibes mit dem Motiv der Maria lactans. Links erscheinen Dominikus und Michael als streitbarer Vertreter der ecclesia militans, rechts Johannes der Täufer als Stadtpatron und als Namenspatron des Stifters sowie der Apostel Thomas, der die Erscheinung der Maria Immaculata bezeugt. Ghirlandaio unterhielt eine der größten und florierendsten Florentiner Malerwerkstätten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.