Der Besuch des Landesvaters
Carl Spitzweg (1808-1885)

Der Besuch des Landesvaters,

um 1875
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Pappe
Maße des Objekts
31 x 23,8 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8943
Erwerb
1917 aus Privatbesitz erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Carl Spitzweg, Der Besuch des Landesvaters, um 1875, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/02LAQB3Lyk (Zuletzt aktualisiert am 16.04.2024)
In einer kleinen Bergstadt ist die Kutsche des Landesherrn eingefahren und wird vom Volk wie der im Schatten eines Kirchenportals verborgenen Geistlichkeit begrüßt. Auffälligerweise ist die Komposition so gewählt, dass die Ankunft von hinten eingefangen wird. Dadurch kommt nicht die würdige Erscheinung des Regenten zur Entfaltung, sondern wird in erster Linie die gespreizte Haltung des Kammerdieners auf dem rückwärtigen Tritt der Kutsche, dem Hund und Kinder hinterherlaufen, zum Thema. Durch das Übergängliche der Szene bleibt zweifelhaft, ob die vornehme Kutsche überhaupt anhalten wird. Spitzweg unternahm seit den 1830er Jahren zusammen mit seinem Malerfreund Eduard Schleich d. Ä. ausgedehnte Wanderungen durch die Alpen. Auch diese Szene enthält Impressionen eines tirolischen Reisebildes. Aufgrund der offenen und gleichmäßigen Malweise wird es allgemein in die spätere Zeit des Malers eingeordnet. Das Thema der Ankunft hochrangiger Persönlichkeiten hat Spitzweg in Bildern wie »Serenissimus, er kommt« in subtiler Kritik am Zeremoniell der alten Zeit gelegentlich aufgenommen. Hier wird nicht die Person selbst gefeiert, sondern die breite Freude um seine Einfahrt zur scheinbar goldenen Idylle vom Frieden im Lande.

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