Die Vorstellung von Griechenland war seit den Tagen Winckelmanns und Hölderlins mehr durch die Phantasie als durch die eigene Anschauung geprägt. Rottmann gehörte zu den wenigen deutschen Malern, die das Land selbst gesehen haben. Die Quelle Kallirrhoe entsprang unweit des Olympieions im Flussbett des Ilissos und war im Altertum als Hauptquelle Athens berühmt. Rottmanns Gemälde zeigt indes eine öde, leere Landschaft, die auf Naturstudien beruht. „Verstummt sind die Chorgesänge der Priester, die hier einst im Festzuge geschritten, und das Ohr vernimmt keinen anderen Ton des Lebens als das Zirpen der dürstenden Cikade“ (Schack).