Johann Wolfgang von Goethe
Joseph Karl Stieler (1781-1858)

Johann Wolfgang von Goethe,

1828
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
78 x 63,8 cm
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
WAF 1048
Erwerb
1828 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben – seit 1923 Wittelsbacher Ausgleichsfonds
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Joseph Karl Stieler, Johann Wolfgang von Goethe, 1828, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/02LAY3QLyk (Zuletzt aktualisiert am 23.07.2024)
Das Bildnis Goethes schuf Joseph Stieler im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern. 1828 reiste der Künstler mit einem Empfehlungsschreiben des Königs nach Weimar, um dort die Vorarbeiten anzufertigen. Über den Aufenthalt Stielers in Weimar und die Porträtsitzungen geben die Tagebücher Goethes Auskunft. Drei dieser Vorstudien sind noch erhalten. Stieler hat den Dichter und Gelehrten Goethe als Halbfigur an seinem Schreibtisch sitzend dargestellt. Der Oberkörper ist frontal dem Betrachter zugekehrt, während der Kopf nach rechts gewandt und der Blick seitlich aus dem Bild heraus gerichtet ist. Die statische Gefasstheit der Gesamtkomposition und die genaue Wiedergabe von Gesichtszügen und Kleidung werden somit gelockert und erhalten ein lebensnahes Element. In seiner rechten Hand hält der Dichter ein Blatt Papier, auf dem die letzten Zeilen eines von Ludwig I. verfassten Gedichtes zu lesen sind. Der König war der Autor einer Vielzahl von schwärmerischer Begeisterung getragener Gedichte, die zumeist antikem Versmaß folgten. 28 seiner Distichen ließ er in den Münchner Hofgartenarkaden als Beschriftungen zu Carl Rottmanns Italienzyklus öffentlich anbringen. Mit dem Gedicht Ludwigs in Händen erweist Goethe - dessen Urteil in Kunstdingen besonderes Gewicht besaß - dem bayerischen König und dessen dichterischen Hervorbringungen seine Reverenz. Andere Zeitgenossen hielten sich mit Kritik und Spott über die meist ungelenken Verse Ludwigs weniger zurück.

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