Kauernde
Auguste Rodin (1840-1917)

Kauernde,

um 1880/82
Material / Technik / Bildträger
Bronze
Maße des Objekts
85 x 59 x 46 cm
Ausgestellt
AP EG Saal II
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Plastik
Inventarnummer
B 58
Erwerb
1912 als Schenkung im Rahmen der Tschudi-Spende erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Auguste Rodin, Kauernde, um 1880/82, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/0vxogyXx2V (Zuletzt aktualisiert am 05.12.2024)
Ganz in sich zusammengesunken, hockt die nackte Frau auf einem unregelmäßigen Untergrund. Der rechte Arm umschlingt den linken Fuß, der linke Arm liegt auf dem linken Knie, und der Kopf ruht auf der rechten Schulter. Der ausdrucksstarke, muskulöse Körper bildet in dieser Haltung eine Form von großer Geschlossenheit. Posiert hat für diese Figur wohl Rodins langjähriges Modell Adèle. Körpersprache und Gesichtsausdruck der Frau verweisen auf ein tiefes, emotionales Erlebnis, wobei undeutlich wird, ob dieses Schrecken oder Lust bereitet. Die vorausgegangenen Emotionen spiegeln sich noch im Spiel der Muskeln. Der Gesichtsausdruck der Frau dagegen ist bereits entspannt, die Augen hat sie sogar geschlossen. Die innere Unruhe wurde eingefangen im Motiv des Kauerns, des sich Ausruhens, das die formale Geschlossenheit versinnbildlicht. Die Skulptur ist auf Allansichtigkeit ausgerichtet, und so bieten sich mehrere Standpunkte an, um die Schönheiten der plastischen Form wahrzunehmen. Hugo von Tschudi muss die Skulptur in Paris bei Rodin gesehen und sehr bewundert haben, woraufhin Rodin sie ihm einfach zuschickte. Enthusiastisch bedankte sich Tschudi bei dem von ihm verehrten "Maitre": "Guss und Patina sind aufs beste gelungen. Wie beglückt es mich, das die erste Bronze Ihrer Hand in den Münchner Sammlungen eine so hohe Idee Ihrer Kunst vermittelt!"

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