Dem Triptychon ist eine erste Fassung vorausgegangen, die 1879 vollendet war und später weitgehend zerstört worden ist. Für beide Fassungen entstanden Zeichnungen, die erkennen lassen, wie intensiv sich Marées diesem Werk gewidmet hat.
Bereits die Form des Triptychons, die mit der Tradition des christlichen Altares verbunden ist, deutet den hohen Anspruch des Künstlers an. Dargestellt ist menschliches Dasein zeitloser, allgemeinster Art. Die Kinder und der Greis rechts stellen Beginn und Ende des Lebens dar, die Männer links dessen Höhe, während die drei Hesperiden als göttliche Wesen den obersten Rang einnehmen. Mit ihren leuchtenden Leibern stehen sie vor der abendlichen Flusslandschaft, die durch die drei geheimnisvollen Frauen zu einer »Sehnsuchtslandschaft« (Marées) wird.
Der Künstler hat also nicht die antike Sage illustriert, wonach die Hesperiden den Baum mit den goldenen Früchten bewachen, den ihre Mutter Hesperis Zeus und Hera als Geschenk zur Hochzeit hervorgebracht hatte, sondern Marées versteht auch hier die goldenen Früchte als ein höchstes Gut, mit dem jeder auf die ihm bestimmte Art umgeht. Der ernste Sinn der Bilder und ihre feierliche Erscheinungsweise in der Höhe wurden durch die halb illusionistischen Kinderfiguren des Sockels, den Hund und den scherzhaften Einfall mit der gleichsam herausgefallenen Orange auf humorvolle Weise gemildert.