Eine häusliche Szene ist in den Mittelpunkt gerückt: Eine junge Frau sitzt, schräg nach rechts gewendet, in einem Armlehnstuhl und hält ihr nacktes Kind umfangen, das den Kopf eines Jagdhundes tätschelt. Seine abgelegten Kleidchen auf dem Schemel links weisen auf den Augenblick des Zubettgehens, Jagdutensilien auf und am Tisch auf die Rückkehr des Vaters von der Jagd. Auffällig ist die Kombination des Porträttypus mit der Genredarstellung.
Da Boilly die Gruppe derart detailliert und liebevoll schildert,
ging es ihm offensichtlich nicht nur um die Darstellung häuslichen Glückes, sondern um ein Familienporträt, zu dem vielleicht ein Gegenstück gehörte.
Der Künstler war vor allem berühmt für seine scharf beobachteten Genredarstellungen der Pariser Gesellschaft. Er war beeinflusst von Künstlern wie Greuze und Chardin sowie der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts, aber es gelang ihm, einen eigenen Stil für die Schilderung der Gesellschaft des Empire und Biedermeier zu finden. Neben großformatigen Genrebildern und kleinen häuslichen Szenen schuf er auch zahlreiche Porträts, zumeist Brustbilder.