Thomas Hibbert
Thomas Gainsborough (1727-1788)

Thomas Hibbert,

1785
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand,Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
127 x 101,6 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
FV 19
Erwerb
2022 vom Pinakotheks-Verein aus dem Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Thomas Gainsborough, Thomas Hibbert, 1785, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/53470gv8x9 (Zuletzt aktualisiert am 29.11.2024)
Das Bildnis des Thomas Hibbert gehört zu den späten Hauptwerken von Thomas Gainsborough. Es entstand in der Mitte der 1780er Jahre, als der Künstler in London lebte und neben Joshua Reynolds der bevorzugte Porträtmaler der Londoner Gesellschaft war. Die lässige Haltung des Dargestellten zeigt Anmut und Natürlichkeit, die durch die Landschaft – man blickt in die englische Natur mit Hügeln, Bäumen und Sträuchern sowie einem Teich im Hintergrund – zusätzlich betont wird. In der eleganten, modischen Kleidung, dem roten Mantel und dem breitkrempigen Hut, den der Dargestellte in der Hand hält, zeigen sich zugleich Weltläufigkeit und Stilbewusstsein. Das in fein abgestuften Pastelltönen angelegte Gesicht und die leicht gepuderten Haare weisen jene meisterhafte Ausführung auf, wie sie für Gainsboroughs beste Porträts kennzeichnend ist. Thomas Hibbert (1744-1819) entstammte einer Kaufmannsfamilie aus dem Norden Englands, die im Lauf des 18. Jahrhundert zu Wohlstand und Einfluss gelangt war. Den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg über mehrere Generationen hinweg verdankte sie den Handelsbeziehungen in die Karibik und somit auch der damit verbundenen Sklavenwirtschaft. Thomas Hibbert war von 1766 bis 1780 im Unternehmen seines Onkels gleichen Namens in Kingston auf Jamaika tätig, kehrte nach dessen Tod nach England zurück und führte ein eher zurückgezogenes Leben. Er erwarb den Landsitz Chalfont Park in Buckinghamshire, den er von Humphry Repton und John Nash umgestalten ließ. 1784 heiratete er Sophia Boldero (1760-1827) , die aus einer Londoner Bankiersfamilie stammte. Der Landsitz und ebenso die beiden Porträts, die das Ehepaar bald nach der Hochzeit von Gainsborough malen ließ, belegen die Zugehörigkeit zur gebildeten und begüterten englischen Oberschicht. Das Paar trennte sich bereits 1796 wieder, wobei jeder der beiden Ehepartner das Porträt des jeweils anderen bei sich behielt.

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