Die gerupfte Pute
Francisco José de Goya y Lucientes (1746-1828)

Die gerupfte Pute,

1808/1812
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
44,8 x 62,4 cm
Ausgestellt
AP EG Saal IIa
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8575
Erwerb
1909 aus dem Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Francisco José de Goya y Lucientes, Die gerupfte Pute, 1808/1812, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/5RGQz3Y4z3 (Zuletzt aktualisiert am 13.11.2023)
Das lange im Besitz der Familie Goya verbliebene Bild gehört zu der berühmten Serie der ursprünglich zehn Küchenstücke Goyas, einer aus der spanischen Tradition entwickelten Bildgattung. Anstelle des üblicherweise kunstvoll üppigen Arrangements beschränkt sich Goya auf wenige Gegenstände, die er anscheinend lapidar vorführt und sie dabei in ihrer höchst konzentrierten Vereinzelung so kalkuliert komponiert, dass der grundsätzliche Aussagegehalt der geschundenen und geschlachteten Kreatur sogleich sinnfällig ins Auge springt. Die Expressivität der Darstellung mit ihrer Umkehrung von oben nach unten, den zusammengebundenen Füßen, der geradezu schreienden Nacktheit wird für den Betrachter absichtsvoll gesteigert durch die Bratpfanne mit Heringen, die nicht so recht zu dem toten Geflügel passen wollen und uns so auf dieses Drama eines Stilllebens erst recht aufmerksam machen. Selten kündigt sich in Bildern des frühen 19. Jahrhunderts die Moderne so eindringlich an wie hier. Zu der bislang schwankenden Datierungsfrage haben Gassier und Wilson vermutet, dass alle zehn Stillebenbilder Goyas mit denen identisch sind, die das Inventar von 1812 aufführt.

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