Ruinen in der Abenddämmerung (Kirchenruine im Wald)
Caspar David Friedrich (1774-1840)

Ruinen in der Abenddämmerung (Kirchenruine im Wald),

um 1831
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
70,5 x 49,7 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
9872
Erwerb
1933 im Tausch aus dem Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Caspar David Friedrich, Ruinen in der Abenddämmerung (Kirchenruine im Wald), um 1831, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/7yxYbQ5LYm (Zuletzt aktualisiert am 06.12.2023)
Das Motiv der Ruine ist in der Romantik ein allgemein bekanntes Bildsymbol für die Vergänglichkeit irdischer Werte. Helmut Börsch-Supan stellt einen Katalog der hier von Friedrich verwendeten Symbole auf: »Die Ärmlichkeit der Hütte bedeutet die rasche Vergänglichkeit des Lebens und der Werke des Menschen. Das gilt, was durch die Ruine ausgedrückt wird, auch für die großen Leistungen früherer Epochen. Die beiden Baumstümpfe sind ein Memento mori. Eine absterbende, teilweise ausgehöhlte Eiche als das Symbol einer heidnischen Lebenshaltung neigt sich über die Hütte und droht auf diese herabzustürzen. Im Hintergrund ist der Eiche der Tannenwald als Symbol der gläubigen Christenheit gegenübergestellt. Das kleine Feuer ist ein Sinnbild des Glaubens, der die irdische Dunkelheit erhellt und erwärmt. Der Mond, der noch durch die wohl als Kirchenruine gemeinten Mauerreste verdeckt wird, symbolisiert Christus. Es wird die Vorstellung suggeriert, als steige der Mond bald über der Ruine auf. Dieses Verhältnis von Ruine und Mond dürfte als Kritik an der Kirche zu verstehen sein.« Auch wenn man dem nicht in allen Einzelheiten folgen will, so dürfte doch die Richtung der Interpretation Friedrichs Intention entsprechen.

Seit 1999 forscht das Referat Provenienzforschung zur Herkunft aller Kunstwerke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die vor 1945 entstanden sind und die seit 1933 erworben wurden. Grundlage für diese Forschung bilden die „Washingtoner Erklärung“ von 1998 sowie die daran anschließende sogenannte „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienz-Angaben basieren auf den systematischen Erstchecks und orientierten sich am Leitfaden zur Standardisierung von Provenienz-Angaben des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Provenienzangaben werden zeitnah aktualisiert, wenn neue Quellen oder Erkenntnisse zu den hier veröffentlichten Werken bekannt werden.

Weitere Informationen zu den Provenienzangaben finden Sie in der Präambel.

Für Rückfragen und Hinweise erreichen Sie uns unter provenienz@pinakothek.de

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Sächsischer Kunstverein, Dresden
1831 - längstens 1832
Generalkonsul Claus, Leipzig
1832 - wohl mindestens 1891
Martin Grosell, Kopenhagen
o.D. - Juni 1932
Ludwigs-Galerie (Inh. Otto H. Nathan), München, erworben auf der Auktion bei Winkel & Magnussen
Juni 1932 - 11.09.1933
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, zusammen mit Inv.-Nr. 9873 erworben von der Ludwigs-Galerie, im Tausch gegen Inv.-Nr. 8775 (Ministerielle Entschließung Nr. 42303)
seit 11.09.1933

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