Daphnis
Material / Technik / Bildträger
Pappelholz
Maße des Objekts
19,6 x 16,4 cm
Ausgestellt
AP OG Kabinett 4
Gattung
Malerei
Inventarnummer
76
Erwerb
Aus der Kurfürstlichen Galerie München
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München
Zitiervorschlag
Jacopo Negretti, gen. Palma il Vecchio(zugeschrieben), Daphnis, um 1513/15, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/7yxYbq6LYm (Zuletzt aktualisiert am 11.06.2024)
Vermutlich zierte diese kleine Bildtafel einst ein kostbares Möbelstück. Wie viele seiner namhaften Kollegen schuf auch Jacopo Palma il Vecchio, dem dieses Werk zugeschrieben wird, solche Ausstattungsstücke für Palazzi. Dazu passt auch das mythologische Sujet der Darstellung, die den Hirtenjungen Daphnis zeigt. Belesene Venezianer:innen kannten ihn aus den antiken Hirtendichtungen von Theokrit und Vergil, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu gedruckt wurden. Der Sehnsuchtsort Arkadien – eine von Nymphen, Satyrn und Hirten wie Daphnis bevölkerte Idylle –, erinnert hier an die voralpine Landschaft der venezianischen Terraferma. Die in humanistischen Kreisen kultivierte Sehnsucht nach einer Rückkehr zu Natur und Harmonie klingt auch in der Gegenüberstellung der Instrumente an: Daphnis spielt die Syrinx, eine rustikale Variante der Panflöte; unbenutzt bleibt hingegen die Zister, ein luxuriös verziertes Saiteninstrument, das als Zeichen höfisch-elitärer Kultiviertheit galt.

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