Selbstbewusst präsentiert der junge Mann mit den leuchtend blauen Augen seinen Siegelring, dessen Wappen ihn als Mitglied der noblen Familie Zane aus Venedig ausweist. Aufgrund der hohen Qualität seiner malerischen Ausführung galt das Gemälde bei der Erwerbung im Jahr 1842 als Selbstporträt Giovanni Bellinis. Tatsächlich ist das nuancierte Spiel von Licht und Schatten auf den fein modellierten Gesichtszügen charakteristisch für das frühe Werk des Porträtspezialisten Bartolomeo Veneto, der sich in Signaturen als Schüler der Bellini-Brüder bezeichnete.
Für mehr Informationen zu Geschichte und Zuschreibung des Gemäldes siehe: Johanna Pawis, Neu in den Blick genommen: Tintoretto, Veneto und Giorgione. Entdeckungen aus dem Forschungsprojekt zur venezianischen Renaissancemalerei an der Alten Pinakothek, in: Venezia 500<<. Die sanfte Revolution der Venezianischen Malerei, Ausstellungskatalog, hg. v. Andreas Schumacher, München 2023, S. 128-153, 246-251.