Blick auf den Tegernsee
Wilhelm von Kobell (1766-1853)

Blick auf den Tegernsee,

1829/33
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Eichenholz
Maße des Objekts
38 x 33 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
L 344
Erwerb
1928 als Leihgabe der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München, erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Wilhelm von Kobell, Blick auf den Tegernsee, 1829/33, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/9pL3aqj4eb (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Für diesen Blick auf den Tegernsee und die umgebende oberbayerische Voralpenlandschaft hat Kobell einen Standort auf der Anhöhe oberhalb des Lieberhofs gewählt. Am Seeufer ist das Kloster Tegernsee zu erkennen, das 1824 zur königlichen Sommerresidenz ausgebaut worden war. Im Hintergrund erheben sich Ring- und Hirschberg unter dem hohen, weiten Himmel. Die ruhige, ebenmäßige Anlage des Bildes ¿ die Horizontlinie verläuft genau in der Mitte des Hochformats ¿ entspricht der beschaulichen figürlichen Staffage. Eine sonntäglich in die Tegernseer Tracht gekleidete Hirtin wartet auf zwei Kinder, die eben den Hang heraufkommen. Die Schafe liegen, zu Gruppen geordnet, friedlich beisammen. In den 1820er Jahren entwickelte Kobell eine für ihn charakteristische, kleinteilige Malweise, in der in minutiöser Manier jede einzelne Naturform ihre sorgfältige malerische Behandlung erfährt. Neben Dillis gehört Kobell zu den Wegbereitern einer sich dem Realismus öffnenden Richtung der Münchner Landschaftsmalerei. Mit seiner unpathetisch-sachlichen Auffassung hatte er sich zu dieser Zeit von der in München durch königliche Aufträge und Ankäufe geförderten Kunst bereits weit entfernt. Von der Professur für Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie, die Kobell seit 1814 innehatte, wurde er 1826 entbunden und die Stelle danach nicht wieder besetzt.

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