Das bereits im Jahr seiner Fertigstellung von König Ludwig I. erworbene Gemälde begründete Pilotys Ruhm als Historienmaler. Piloty entwickelte die Szene in Anlehnung zu Schillers Wallenstein-Trilogie, die sich der historischen Fakten lediglich als Gerüst bedient. Die bei Schiller "hinter den Kulissen" angesiedelte Szene wird hier zum eigentlichen Bildthema, und zwar konstruiert aus Hinweisen, die Piloty der Vorlage entnahm. Besonders aufschlussreich sind Haltung und Ausdruck des Astrologen Seni. Kurz vor der Ermordung Wallensteins hatte Seni den Freund beschworen, noch in der Nacht zu fliehen, denn auch der Planetenstand künde drohendes Unheil an: "Die Zeichen stehen grausenhaft, nah, nahe umgeben dich die Netze des Verderbens". Seine resignierte Trauer findet hier die eigentliche Begründung: Er kann nicht entsetzt, nicht überrascht sein, weil er eben diese Entwicklung in der Gewissheit, dass die Gestirne nicht lügen, als unausweichlich ansehen musste.
Was von den Zeitgenossen als außergewöhnlicher Naturalismus gerühmt wurde, stellt sich bei näherer Betrachtung als perfekte Inszenierung dar. Piloty verstand es geschickt, die Gefühle seines Publikums zu schonen und gleichzeitig eine patriotische Stimmung auszunutzen, indem er die historische Figur Wallensteins in der Interpretation Schillers zum Bildthema erhob und damit indirekt zwei Größen deutscher Geschichte in einer Komposition vereinigte.