Bildnis einer jungen Römerin (Angelina Magatti)
Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862)

Bildnis einer jungen Römerin (Angelina Magatti),

1818
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
94,3 x 73,1 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
L 267
Erwerb
1928 als Leihgabe der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Friedrich Wilhelm von Schadow, Bildnis einer jungen Römerin (Angelina Magatti), 1818, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/Dn4ZPqJLaK (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das von Kronprinz Ludwig bei Friedrich Wilhelm von Schadow in Auftrag gegebene Porträt zeigt eine junge Frau in Dreiviertelfigur, die vor einer Brüstung mit Ausblick auf eine römische Landschaft sitzt. Die ganz sacht eingesunkene Haltung und der versonnene Blick bringen in sich gekehrte Nachdenklichkeit zum Ausdruck. Ein Sträußchen aus Frühlingsblumen in ihrer Rechten betont die Zartheit des Mädchens. Der Weinkrug auf der rückwärtigen Brüstung hat als Henkel eine kleine Amorfigur. Schadow stellt in dem sehr intimen Bildnis wahrscheinlich Angelina Magatti dar, eine römische Schönheit von zweifelhaftem Ruf, die Kronprinz Ludwig von Bayern 1818 in Rom kennen gelernt hatte. Bald nach dieser ersten Begegnung muss der Auftrag an Schadow ergangen sein. Im Juli des folgenden Jahres kam es zum Skandal um die leichtlebige Dargestellte, die mitsamt einem ungenannten »Monsignor« in Haft genommen worden war. Als Anspielung auf die Affäre mit dem Kronprinzen ist wohl der kleine Amoretto am Griff der Kanne zu sehen. Im Juli 1821 traf das Bild in München ein. Das dortige Publikum, von den amourösen Kapriolen des Thronfolgers und der sanft erotisch gefärbten Ikonographie des Bildes unberührt, sah in dem Porträt allein den Ausdruck der Italiensehnsucht Ludwigs. Daneben lobten die Zeitgenossen die technische Fertigkeit und den Schmelz der leuchtenden Farben, die, neben der meditativen Stimmung der Dargestellten, charakteristisch für Schadows Porträtauffassung sind.

Folgende Kunstwerke könnten Sie auch interessieren: