Erfolgreich setzte Luca Giordano mit seinen Philosophenbildnissen eine Mode der neapolitanischen Barockmalerei fort, die sein Vorbild Jusepe de Ribera wenige Jahrzehnte zuvor etabliert hatte. Der veristisch Porträtierte, den das Studium der Schriftstücke sowie ein Globus in die Rolle eines Gelehrten versetzen, ist demonstrativ ärmlich gekleidet. Es könnte sich deshalb um einen Vertreter der kynischen Philosophenschule handeln, die danach strebte, durch ein asketisches Leben zum Naturzustand zurückzukehren.