Der Künstler hat sich in diesem verhältnismäßig frühen Selbstbildnis ungewöhnlich empfindsam dargestellt. Das bleiche Gesicht mit den leicht schmerzlichen Zügen ist dem Betrachter aus dem Dunkel heraus momentan zugewandt.
Erregung und Melancholie, Zuwendung und Verschlossenheit verbinden sich in dem geradezu dramatisch inszenierten Porträt. Diese Eigentümlichkeit zusammen mit dem gewählten Bildausschnitt, der Haltung und der Beleuchtung lässt erkennen, dass Marées sich hier eng an Selbstbildnisse des jungen Rembrandt, besonders an das in Den Haag von 1629 angeschlossen hat. Rembrandt ist in jenen Jahren der Künstler gewesen, dem Marées am meisten verdankte.