In einer stürmisch bewegten Komposition zeigt Kaulbach den Sieg der Griechen unter Themistokles, hier im Mittelgrund rechts, über die Perser unter Xerxes, der links oben auf einer Klippe thront. Die literarische Grundlage bildet der ausführliche Bericht des Herodot.
Mit der vorliegenden Skizze bereitete Kaulbach ein fast zehn Meter in der Breite messendes Kolossalgemälde vor, das von König Maximilian II. 1854 für die »Historische Galerie« des Münchner Maximilianeums in Auftrag gegeben worden war und das 1863 geliefert wurde (heute im Plenarsaal des Bayerischen Landtags). Dem historisch-pädagogischen Konzept der Einrichtung, die als Erziehungsinstitut für zukünftige Diplomaten gegründet worden war, trug ein großes Ausstattungsprogramm Rechnung. Das Herzstück bildete die Historische Galerie. In drei Sälen wurden 30 großformatige Bilder zur Menschheitsgeschichte gezeigt. Die Themen reichten von der Erbauung der Pyramiden bis zur Auferstehung Christi (südl. Saal; meist Kriegsverlust), bzw. vom Mittelalter bis zu den Befreiungskriegen (nördl. Saal). Der Mittelsaal war dem Sündenfall und Muhameds Einzug in Mekka vorbehalten (Kriegsverlust). Das Konzept deutet in ereignisgeschichtlicher Sicht Herrscher als Hauptakteure der Weltgeschichte. Besondere Bedeutung kommt der Begegnung unterschiedlicher Kulturkreise zu. Nach langer Projektierungs- und Entstehungsgeschichte konnte die Galerie erst 1878, 14 Jahre nach dem Tod des Königs, dem Publikum geöffnet werden.