Fanny Ebers
Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862)

Fanny Ebers,

um 1826/27
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
176 x 111,5 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
9671
Erwerb
1931 aus Privatbesitz erworben (vormals: L 379)
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Friedrich Wilhelm von Schadow, Fanny Ebers, um 1826/27, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/M0xyByWLpl (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das noble Bildnis der Fanny Ebers entstand 1826/27, kurz vor Schadows Berufung zum Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, im Auftrag ihres Ehemanns Moritz Georg Ebers. Fanny (seit ihrer Taufe 1828 Franziska Martha) Ebers, geborene Levysohn, wurde 1802 in Rotterdam als Tochter einer vermögenden niederländischen Familie geboren und starb 1886 in Hosterwitz bei Dresden. Mit dem Berliner Bankier und Fabrikbesitzer Meier Moses Ephraim (1802–1837, seit der Taufe 1828 Moritz Georg Ebers) war sie seit 1821 verlobt, bis beide im Januar 1826 heirateten. Schadow zeigt die sinnend zur Seite gewandte junge Frau in ganzer Figur in einem gepolsterten Lehnstuhl an der Brüstung einer Loggia sitzend. Ihr weit dekolletiertes dunkles Kleid entspricht modischen Konventionen der Jahre um 1826. Der zur Seite geraffte Vorhang gibt den Blick auf eine tiefe Küstenlandschaft frei. Seitlich stehen auf einer Etagere mehrere Blumentöpfe, zwischen denen ein Papagei sitzt. Das Bildnis war, als der Künstler dem Ruf nach Düsseldorf folgte, noch nicht ganz vollendet. Schadow berichtete im November 1827 von der Fertigstellung des Porträts, das er für eines seiner besten hielt. Mit diesem Bild löste sich Schadow endgültig von der Porträtauffassung der Nazarener. Durch die luxuriöse Ausstattung und das lebensgroße Format knüpft das Gemälde an die barocke Porträtauffassung an, bestens geeignet, den Anspruch des gehobenen biedermeierlichen Bürgertums auf gesellschaftliche Achtung zu unterstreichen.

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