Zwei Bauern pflügen mit einem Pferdegespann ein Feld, das sich im Vordergrund der sonnenbeschienenen Landschaft erstreckt. In die Tiefe führt ein weiter Talboden hin zu den Häusern des Dorfes Savognin, hinter denen sich die verschneiten Berge in den wolkenlos blauen Himmel erheben. Das lang gestreckte Querformat des Bildes wird durch den panoramaartig breiten Aufbau der Landschaft betont. Zugleich unterstreicht das Motiv des mühsamen Pflügens und des anstrengenden Ziehens der Pferde das horizontale Moment der Komposition.
Segantini hat seine Malweise ganz auf die hellen Lichtverhältnisse, die Höhenluft und kühle Frische im Hochgebirge ausgerichtet. Die kurz vor 1890 in Frankreich entwickelten Malprinzipien des Neoimpressionismus reichten ihm jedoch zur Schilderung der klaren Atmosphäre nicht mehr aus. Er trug die Farben in kurzen und längeren Pinselstrichen einzeln und unvermischt nebeneinander in der Weise auf, dass sich die Oberfläche schon bei geringem Abstand zu einer leuchtenden, lichtdurchfluteten Einheit verbindet.
Das Bild ist das Resultat einer fast vollständigen Übermalung eines Gemäldes zum gleichen Thema aus den Jahren 1887/88. Segantini verbindet in seiner realistischen Schilderung des Pflügens Natur und Arbeit zu einer Einheit, deren Verklärung in der Malerei des 19. Jahrhunderts nur noch bei Jean François Millet in gleicher Konsequenz zu finden ist.