Das kleine Ölgemälde basiert auf Studien, die 1823 während einer Reise an den Golf von Neapel entstanden sind. Es zeigt den Blick auf die direkt am Meer gelegene Terrasse des Kapuzinergartens. Das bei den jungen deutschen Malern beliebte Motiv setzte Reinhold durch die geschickte Wahl des Bildausschnittes gekonnt in Szene. Durch die diagonal von der linken unteren Bildecke nach rechts oben verlaufende Mauer, die die hochliegende Terrasse vom Meer abgrenzt, erhält das Bild eine starke Tiefenwirkung. Im hinteren Teil der Terrasse sind einige Mönche als Staffagefiguren eingesetzt.
Die wirklichkeitsnahe, fast sachliche Wiedergabe des Motivs hält sich offensichtlich an die landschaftlichen Gegebenheiten. Dennoch gelingt es Reinhold, durch den wechselvollen Einsatz von Licht- und Schattenpartien der Situation eine atmosphärische Wirkung zu verleihen. Durch die lockere, strahlend helle, aber nicht grell wirkende Farbigkeit erhält das Gemälde eine heitere Nachmittagsstimmung. Das gelbliche Licht des nahenden Abends bricht durch die Blätter der aufragenden Bäume und wirft lange Schatten. Auf dem in türkisen Blautönen leuchtenden Meer ziehen einige Segelboote ruhig ihre Bahn.