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Pablo Picasso (1881-1973)

Femme assise au fauteuil: Dora Maar,

1941
Material / Technik / Bildträger
Leinwand
Maße des Objekts
99,8 x 80,5 cm
Ausgestellt
PdM Saal 4
Gattung
Malerei
Inventarnummer
14240
Erwerb
1971 als Vermächtnis von Theodor und Woty Werner erworben ( vormals L 1198)
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München
Zitiervorschlag
Pablo Picasso, Femme assise au fauteuil: Dora Maar, 1941, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/Qlx25204Xq (Zuletzt aktualisiert am 02.11.2023)
Während der Jahre der deutschen Okkupation von Paris entwickelt Picasso in einer langen Variationsreihe das Motiv der „Frau im Sessel“, einen Bildtypus, mit dem er vor allem die Zeitsituation expressiv widerspiegelt. Die vorliegende Fassung aus dem Jahr 1941 bietet ein Bild der Angst und des Entsetzens: In einem engen Kastenraum, beschnitten auf Sitzhöhe vom unteren Bildrand, sitzt die Frau sperrig aufgerichtet, spitz und dissonant bewegt, gefangen von den knappen Bildgrenzen, der Raumecke und dem Stuhlgitter. Das Gleichgewicht, das in den zwanziger Jahren bestand, ist aus den Fugen geraten. Die Figur verändert sich abrupt, bricht in den Richtungen, treibt Auswüchse und wird zur deformierten Gestalt. Die Büste zergliedert sich in kantige Facetten; an die geometrisierten Schulterflächen sind Arme angehängt, die an Maschinenteile erinnern. Aus den weich verknoteten Händen steigt eine Farbachse bis in den Kreuzungspunkt zwischen den Augen, die die Figur gewaltsam in die Höhe streckt und die allgemeine Labilität verstärkt. Denn gegen diese Linie verschieben sich Brüste, Gesichtshälften und Federhut, fällt der Schulterbogen und steigt das rechte Auge mit der monströs übersteigerten Nasenform. Augen und offener Mund, grün, rot und frontal, suggerieren psychische Zustände, wie sie in Bildern Edvard Munchs vermittelt werden. Modell für das Bild war Dora Maar, die 1936 die Geliebte Picassos wurde.

Seit 1999 forscht das Referat Provenienzforschung zur Herkunft aller Kunstwerke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die vor 1945 entstanden sind und die seit 1933 erworben wurden. Grundlage für diese Forschung bilden die „Washingtoner Erklärung“ von 1998 sowie die daran anschließende sogenannte „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienz-Angaben basieren auf den systematischen Erstchecks und orientierten sich am Leitfaden zur Standardisierung von Provenienz-Angaben des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Provenienzangaben werden zeitnah aktualisiert, wenn neue Quellen oder Erkenntnisse zu den hier veröffentlichten Werken bekannt werden.

Weitere Informationen zu den Provenienzangaben finden Sie in der Präambel.

Für Rückfragen und Hinweise erreichen Sie uns unter provenienz@pinakothek.de

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Theodor Werner (1886 - 1969) und Woty Werner (1903 - 1971, geb. Anneliese Rütgers), Potsdam/München, erworben vom Künstler
1942 - 1971
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, erworben als Vermächtnis von Theodor und Woty Werner, München
seit 1971

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