Das Gemälde greift eine Szene aus der Passion auf: den Moment, als Christus unter dem Kreuz zusammengebrochen ist. Anders als das Gemälde (Inv. Nr. 6279) liegt hier der Akzent auf dem Leidensweg Christi nach Golgatha. Francken wählte das Querformat, um das grausame und ausweglose Geschehen in seiner ganzen Breite zu schildern. Eine große Menschenmenge begleitet den Gottessohn; Schaulustige ebenso wie seine Schergen. Deren militärische Übermacht veranschaulicht Francken durch die martialisch gerüsteten Reiter, die das Geschehen flankieren, und durch die bedrohlich aufragenden Lanzen. Die dunklen Wolken rechts oben tragen zur bedrohlichen Stimmung bei, ebenso wie der nicht enden wollende Zug von Menschen. Der Berg Golgatha, auf dem sonst nur die drei Kreuze für Christus und die beiden Schächer zu sehen sind, wird durch die vielen Galgen zu einer gewöhnlichen und zugleich grausigen Hinrichtungsstätte.