Die ›Kreuzigung Christi‹ ist das erste große Altargemälde Cranachs. Der Einunddreißigjährige gibt hierin einen eindrucksvollen Beweis seines schöpferischen Genies und expressiven Temperaments. Die traditionelle Komposition gruppiert er neu und bezieht sie ganz auf Maria, die er in der andächtig-schmerzreichen Betrachtung ihres leidenden Sohnes als Muster aller Frömmigkeit präsentiert. Atemberaubend ist die perspektivische Verkürzung des linken Schächers, das große Lendentuch Christi verselbstständigt sich zum Ornament.