Vittoria Caldoni
Friedrich Overbeck (1789-1869)

Vittoria Caldoni,

1821
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
89,5 x 65,8 cm
Ausgestellt
AP EG Saal I
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
WAF 757
Erwerb
1821 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Friedrich Overbeck, Vittoria Caldoni, 1821, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/ZKGPNlMxgA (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Vittoria Caldoni, die fünfzehnjährige Tochter eines armen Winzers aus Albano, war 1820 von Georg August Kestner »entdeckt« worden. Ihr »über alle Beschreibung schönes Gesicht von vollkommen antiker Bildung« veranlasste ihn, das Mädchen durch die Gesandtin von Reden nach Rom einzuladen, wo sie in der Villa Malta, der damaligen hannoverschen Gesandtschaft, für die Künstler »einige Stunden jeden Tages« zu sehen war. Kestner weiß allein von 44 Porträts dieses Mädchens zu berichten, das die Verkörperung des Schönheitsideals der Zeit gewesen sein muss. Als Porträtisten nennt er, neben Overbeck, Horace Vernet, Heinrich Maria von Hess, Julius Schnorr von Carolsfeld, Bertel Thorvaldsen, Rudolph Schadow, Pietro Tenerani, Johan Niklas Byström u. a. Wie aus einem Brief Schnorrs von Carolsfeld vom 16. November 1821, nachdem er Overbecks Bild gesehen hat, hervorgeht, entsprach nur das Gesicht des Mädchens dem Schönheitsideal: »Das Bild ist nicht sehr groß, dennoch ist das Mädchen in ganzer Figur wenig unter Lebensgröße gemalt. (…) Mit ihrer Gestalt war nichts anzufangen, denn sie ist ganz unansehnlich.« Die kleinere Fassung des Bildes im Von der Heydt-Museum, Wuppertal, gilt allgemein als die unmittelbare Vorstufe der Münchner Fassung. Vittoria heiratete den russischen Maler Gregor Lapcenko, der bereits in Albano erblindet war. Sie lebte später in St. Petersburg mit ihm zusammen.