Nanna
Anselm Feuerbach (1829-1880)

Nanna,

um 1861
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
137,5 x 99 cm
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
9610
Erwerb
1930 aus dem Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Anselm Feuerbach, Nanna, um 1861, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/Znxw3jnxXg (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das Gemälde ist eines der ersten Bildnisse der jungen Nanna, Muse und Geliebte Feuerbachs. Der denkmalhafte Aufbau ihres in schwere Gewänder gehüllten Körpers und die strenge Profilansicht verleihen ihr eine lebensferne Unnahbarkeit. Wenn Feuerbach den antiken Topos des Porträts im Profil zitiert, dann versuchte er darin das zeitlose Ideal mit den individuellen, charakteristischen Zügen der Frau zu verbinden. In dem fein abgestimmten Kolorit und der durchdachten Komposition zeigt sich der hohe Anspruch des Künstlers. In der persönlichen Tragik seiner Verbindung zu dem Modell Anna (»Nanna«) Risi wiederum spiegelt sich seine nicht leichte Beziehung von Kunst und Leben. Beide waren bei Feuerbach untrennbar miteinander verbunden. Anna Risi war die Frau eines Schusters, als Feuerbach ihr im Frühjahr 1860 zum ersten Mal in der Via del Tritone in Rom begegnete. Für den Künstler war es eine schicksalhafte Begegnung, sah er doch in der jungen Frau sein Ideal von klassischer Schönheit verwirklicht. Sie war das Modell für die großen historischen Frauengestalten der Bilder, die Feuerbach in den folgenden Jahren malte. Die Beziehung dauerte fünf Jahre und endete für Feuerbach tragisch, als Nanna ihn wegen eines reichen Engländers verließ. Die Zeit mit der schönen Römerin markiert den Beginn der klassischen Phase im Werk des Künstlers.

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