Im "Schmadribachfall" wird Kochs "heroische" Landschaftsauffassung exemplarisch deutlich. Das Bergmassiv mit dem herabstürzenden Wasserfall baut sich eindrucksvoll vor dem Betrachter auf. Menschen finden in dieser hochalpinen Region keinen Lebensraum. Die unbezwingbar scheinende Natur weist keine Spuren von Zivilisation auf und ist kaum erschlossen. Lediglich am Fuß des Berges ist ein Hirte zu sehen, der zwischen einem Wildbach und angechwemmten Totholz der Rauheit der Natur ausgesetzt ist. Nur die schmale Zone am unteren Bildrand scheint überhaupt für Menschen zugänglich zu sein. Der sich darüber erhebende dichte, dunkelgrüne Fichtenwald wirkt abweisend und auch das Felsgestein darüber wird lediglich von einer einzelnen Gemse belebt.
Koch holt durch seine detaillierte, extrem scharfzeichnende Malerei das Bergmassiv ganz nah an den Betrachter heran. Alle drei Bildzonen liegen gleichermaßen dicht an der Bildoberfläche: der Fluss und die Wiese im Tal, der Wald sowie der in einiger Entfernung gelegene schneebedeckte Gipfel. So bekommt die Hochgebirgslandschaft eine starke, fast physisch fühlbare Präsenz, die beim Betrachter den Eindruck des Überwältigtseins hervorruft.