Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelten sich die Gattungen Landschaft, Stillleben und Genre. Bald prägten sich auch unterschiedliche Bildtypen aus wie die Waldlandschaften, in denen
mächtige Bäume die Komposition bestimmen. Sie entstanden ab den 1550er-Jahren. Neben Pieter Bruegel d. Ä. gehört Gillis van Coninxloo zu den frühen Wegbereitern. Der große Erfolg solcher Darstellungen manifestiert sich in den zahlreichen Kopien. Zu denen zählt auch das Aschaffenburger Gemäldepaar, denn Inv. Nr. 6328 (Nr. 11) ist eine Wiederholung eines eigenhändigen Gemäldes im Kunsthistorischen Museum Wien. Im Vergleich dazu wirkt das Laub hier schematischer und weniger differenziert, der Pflanzenbewuchs eher summarisch. Charakteristisch und eine Reminiszenz an die Ursprünge, als sich die Landschafts- aus der
Historienmalerei entwickelte, ist die Staffage, die hier dem Alten Testament entlehnt ist. Erzählt wird die Geschichte von Hagar. Als Nebenfrau von Abraham wurde sie mit ihrem gemeinsamen Sohn Ismael verstoßen, als Isaak zur Welt kam. Dieser war der legitime Sohn Abrahams. Hagar und Ismael wurden von einem Engel gerettet, der ihnen den Weg aus der Wüste wies.