Der gebürtige Holsteiner Liss geriet ab 1615 bei Aufenthalten in Amsterdam, Haarlem und Antwerpen unter den Einfluss holländischer und flämischer Maler, bevor er um 1620 über Paris nach Italien ging, wo er vor allem in Venedig und Rom tätig war. Vom Stil Caravaggios und Annibale Carraccis inspiriert, schildert Liss hier den Freitod der ägyptischen Königin Kleopatra, die sich nach dem Tod ihres Gatten Marcus Antonius durch den Biss einer im Obstkorb versteckten Schlange das Leben nahm. Nach altägyptischem Glauben sollte ihr Biss Unsterblichkeit verleihen.