Peter von Hess war 1806 aus Düsseldorf nach München gekommen und hatte 1809 bis 1814 an der Akademie studiert. 1814/15 fand er als Kriegszeichner in den Feldzügen gegen Napoleon Beschäftigung. 1817 war er in Italien und hielt sich hauptsächlich in Rom auf, von wo aus er Ausflüge in die Umgebung der Stadt unternahm, unter anderem in Begleitung des Wiener Landschaftsmalers Joseph Rebell. Während dieser Wanderungen entstanden zahlreiche Studien, die Hess später in Gemälden verwertete. Eine mit »Tivoli den 5 July 1817« bezeichnete Bleistiftzeichnung mit der Straßenansicht (Dresden, Kupferstichkabinett) bildet denn auch die Grundlage für unser Gemälde. Die Figurengruppen und Tiere hat Hess aus anderen Studien übernommen. Das Gemälde selbst wurde zwei Jahre später in
München ausgeführt.
Peter von Hess zählt zu den begabtesten Genremalern seiner Generation, die unter Rückgriff auf Darstellungsformen vor allem der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts einen Beitrag zur Neubelebung der Gattung leisteten. Die an die Bamboccianten erinnernden Motive, gepaart mit einer auf Naturbeobachtung beruhenden, mit feinmalerischer Raffinesse ausgeführten Wiedergabe realistisch anmutender Szenerien führten Hess zu ersten Erfolgen. Später jedoch war der Künstler vor allem als Schlachtenmaler gefragt.