Mit dem großformatigen Ölgemälde „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ leistete Ferdinand Hodler einen zentralen Beitrag zur künstlerischen Ausgestaltung des neuen Hauptgebäudes der Jenenser Universität, das 1908 anlässlich ihres 350-jährigen Bestehens eröffnet wurde. Die Auftragsarbeit war für die Aula vorgesehen und zeigt einen bedeutenden Moment in der Geschichte der Hochschule. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 schlossen sich Jenenser Studenten den Freiwilligenverbänden an, die bis 1815 gegen die Besetzung Preußens durch die napoleonischen Truppen kämpften. Das ebenfalls 1908 geschaffene Münchner Bild zeigt als eigenständiges Werk die zentrale Figur des Jenenser Gemäldes. Dargestellt ist ein Student, der sich in einer schwungvollen Bewegung den schwarzen Mantel der Uniform überzieht. Der junge Mann hat sich die Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, offenbar nicht leicht gemacht. Er ist der letzte, der sich zum Aufbruch rüstet. Im Hintergrund marschiert in der Ferne bereits ein Zug Uniformierter im Gleichschritt.