Joseph Wenglein, neben Lier und Schleich der wichtigste Maler der oberbayerischen Landschaft, legt ab den 1880er Jahren zunehmend Wert auf die Wiedergabe von Stimmungswerten und dramatischen Wettersituationen. Unter einem neblig verhangenen Himmel, der links aufbricht und die Sonne auf eine schneebedeckte Bergkette im Hintergrund lenkt, breitet sich im Vordergrund ein schwarzer Moorsee aus, der links vorne abfließt. Auf einer Landzunge im Vordergrund ragt ein Baumgerippe auf. Wenglein schildert effektvoll den Übergang von dem nebelverhangenen Höhenrücken mit neuschneebedeckten Bäumen zum bewölkten Himmel und den Wechsel der silbergrünen Vegetation, des schwarzen Moorsees sowie eines kahlen, rotbraunen Hügelrückens im Mittelgrund. Ein einsamer Vogel links
am Himmel und eine kaum zu erkennende Gruppe von Vögeln im Zentrum unterstreichen die unwirtliche und zugleich geheimnisvoll dramatische Stimmung des Bildes.