Einzug König Ottos von Griechenland in Nauplia
Peter von Hess (1792-1871)

Einzug König Ottos von Griechenland in Nauplia,

1835
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
269 x 415 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
WAF 352
Erwerb
1835 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben – seit 1923 Wittelsbacher Ausgleichsfonds
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Peter von Hess, Einzug König Ottos von Griechenland in Nauplia, 1835, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/jpxeVRVLJ7 (Zuletzt aktualisiert am 16.07.2024)
1832/33 begleitete Peter von Hess den Prinzen Otto von Bayern, den die europäischen Großmächte als König des neuen griechischen Staates eingesetzt hatten, nach Griechenland. Die Griechen setzten große Hoffnungen in den erst siebzehn Jahre alten Sohn Ludwigs I. Der junge König und die Regentschaft sollten den Aufbau des neuen Staates in die Wege leiten, der nach dem Sieg im Unabhängigkeitskrieg gegen das osmanische Reich entstanden war. Die Herrschaft des Königs aus Bayern endete 1862 mit der Absetzung, nachdem Otto dem Wunsch der Griechen nach stärkerer parlamentarischer Mitbestimmung nicht nachgekommen war. Das Gemälde zeigt die Landung und den feierlichen Einzug König Ottos in der damaligen griechischen Hauptstadt Nauplia. Es entstand im Auftrag von Ludwig I. und sollte, wie auch das einige Jahre später für König Otto gemalte Gegenstück des Empfangs in Athen den Beginn der Herrschaft in Griechenland dokumentieren. Lebendig und bewegt setzt Hess das Ereignis der Ankunft Ottos in Szene: Der im Vordergrund auf einem Pferd einreitende jugendliche König und sein Gefolge werden von der griechischen Bevölkerung mit Begeisterung begrüßt. Die Landschaft hat er genauso naturgetreu wiedergegeben wie die Trachten aus den verschiedenen Regionen des Landes. Gleichwohl gibt Hess das Geschehen nicht realistisch dokumentierend wieder, sondern bekennt sich durch die leuchtend-bunte Farbigkeit und die ausgeklügelte Komposition zu idealisierender Künstlichkeit. Durch die Bewegung der Figuren und die aufsteigenden Rauchschwaden wird dem Betrachter ein herausgelöster Augenblick vor Augen geführt: Die begrüßenden Böllerschüsse sind eben abgefeuert worden und finden ihren optischen Nachhall in dem weißen Rauch, der bereits vom Wind zerstreut wird.

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