Das zentrale Motiv des Bildes hat Cézanne in der Nähe des väterlichen Landhauses "Jas de Bouffan" gefunden. Den Eisenbahndurchstich hat er allerdings nicht als Thema der Industriellen Revolution aufgefasst, vielmehr ist es die Verbindung zwischen dem Haus als Wohnung des Menschen und dem Berg als Ort der Gottheit, die hier durchschnitten ist. Dieser bedeutende Gehalt wird vor allem dadurch offenkundig, dass der Maler dem Haus ein "Gesicht" gegeben, es auf den Berg hin ausgerichtet hat.
Solche verhältnismäßig deutliche Symbolik lässt auf eine Entstehung in frühen Jahren schließen; damit ist die Zeit um 1870 gemeint, als Cézanne zu einem gemäßigteren Pinselduktus und helleren Farben überging. Der freilich immer noch breite, großzügige Auftrag und die Entschiedenheit, mit der die wenigen Motive dargestellt werden, erinnern von fern an Gustave Courbet, dem Cézanne wie viele andere Künstler Anregungen verdankt.
Das Gemälde ist vorbereitet worden durch eine Zeichnung und eine kleine Ölstudie, auf denen die Montagne Sainte-Victoire noch nicht zu sehen ist. Mithin stellt das ausgeführte Gemälde das erste Beispiel für die Darstellung des Bergmassivs dar, dessen außerordentliche Bedeutung im Schaffen Cézannes eine lange Reihe nachfolgender Werke bezeugt.