Satan und Tod, von der Sünde getrennt
Johann Heinrich Füssli (1741-1825)

Satan und Tod, von der Sünde getrennt,

1792/1802
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
91,3 x 71,1 cm
Ausgestellt
AP EG Saal IIb
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
9494
Erwerb
1928 aus dem Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Johann Heinrich Füssli, Satan und Tod, von der Sünde getrennt, 1792/1802, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/k2xnBqgxPd (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das Bild zeigt eine Begebenheit aus dem zweiten Buch von John Miltons »Paradise Lost« (1667). Nachdem Satan im Kampf gegen Gott unterlegen war, beschließt er, ihn erneut herauszufordern. Nun will er das Schöpfungswerk, das erste Menschenpaar im Paradies, in Versuchung führen. Am stets verschlossenen Höllentor stellen sich ihm zwei Wächter in den Weg, die Sünde, eine schönbeleibte Frau mit Schuppenschwanz, und der Tod, ein schattenhaftes Wesen. Er gerät in einen Kampf mit dem Tod. Doch der Sünde gelingt es, beide zu trennen. Satan verspricht beiden reiche Beute auf der Erde, woraufhin ihm das Tor geöffnet wird und sie nach dem Sündenfall ihre Macht entfalten. Das Gemälde ist eine Version aus der großformatigen Milton-Galerie, die ehemals vierzig Bilder umfasste. Füssli stellte sie 1799 in London aus. Wie Milton charakterisierte auch Füssli den Höllenfürsten als heldische Mannesgestalt in glanzvoller Erscheinung. Die Begebenheit wird in typischer Weise mit leidenschaftlich bewegten athletischen Figuren erzählt. Das Schildern innerer Kämpfe, häufig in Anlehnung an literarische Vorbilder, ist ein häufiges Motiv im Werk des Schweizer Malers. Ähnliche Motive begegnen zur selben Zeit auch bei William Blake oder Francisco de Goya. Das Unheimliche wie das moralische Problem der Freiheit beschäftigten die Künstler und Schriftsteller der Romantik.

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