Gallische Herdengöttin
Maurice Denis (1870-1943)

Gallische Herdengöttin,

ca. 1901
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Pappe
Maße des Objekts
79,5 x 67,5 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8654
Erwerb
1912 als Schenkung von Eduard Arnhold und Robert von Mendelssohn im Rahmen der Tschudi-Spende erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Maurice Denis, Gallische Herdengöttin, ca. 1901, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/ma4dqJjxrO (Zuletzt aktualisiert am 12.01.2022)
Denis wandte sich nach 1900 zunehmend klassischen Ausdrucksformen zu und führte mythologische Figuren in die Darstellungen ein. Zu einer raffinierten Palette tritt eine stark symbolistische Thematik, in der die Idee des Künstlers eine große Rolle spielt. Die auffallend detailreiche und vielschichtige Bildkomposition verweist schon in der Anlage auf die inhaltliche Zweigeteiltheit. Getrennt durch den hohen, gerade aufragenden Baumstamm mit dichtbelaubter Krone ist das Bild in zwei Zonen gegliedert. Links ist das Reich Eponas, der keltischen Göttin der Herden, der Fruchtbarkeit und der Reisenden. Auf einem weißen Pferd thronend, das aus der Quelle trinkt, dominiert sie diesen Bildteil. Die rechte Bildhälfte dagegen zeigt zwei Frauen in bretonischer Tracht, die ihre Tiere zur Tränke führen. Auf den Überresten römischer Architektur kämpfen zwei Ziegenböcke miteinander. Hinter ihnen liegt entlang einer Steinmauer eine grüne Wiese, auf der im Hintergrund Schafe weiden. Die üppige Landschaft bildet den Lebensraum für beide Welten, die hier im friedlichen Nebeneinander gezeigt werden. In der üppigen Landschaft, dem erträumten Arkadien, leben Götter, Menschen und Tiere in Harmonie miteinander. In Komposition und Farbigkeit sichtlich von Gauguin angeregt, schuf Denis hier ein in partiell pointillistischem Stil gemaltes Bild, das gerade durch seinen "Primitivismus" besticht.

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