Die Weisheit und die Wahrheit steigen zur Erde nieder
Pierre-Paul Prud'hon (1758-1823)

Die Weisheit und die Wahrheit steigen zur Erde nieder,

um 1799
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
38,5 x 38,5 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
10031
Erwerb
1935 als Schenkung aus Privatbesitz erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Pierre-Paul Prud'hon, Die Weisheit und die Wahrheit steigen zur Erde nieder, um 1799, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/o5xrl0rG7X (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das kleine Ölbild ist die Skizze zu Prud’hons erstem Erfolgsbild, »La sagesse et la vérité« (1798/99), das, als Deckengemälde konzipiert, 1799 im Salon ausgestellt war und sich heute im Louvre befindet (Guiffrey Nr. 123). Die Ölskizze folgt weitgehend einer Entwurfszeichnung (Frankfurt a. M., Städelsches Kunstinstitut, Guiffrey Nr. 125), für die Prud’hon in einem öffentlichen Wettbewerb 1794 den ersten Preis gewann. Er erhielt den Auftrag zur Ausführung des großen Deckengemäldes sowie, damit verbunden, Atelier und Wohnung im Louvre. Das Gemälde befand sich bis 1801 in der Galérie des peintres vivants in Versailles, diente dann in Saint-Cloud, Salle des gardes, als Plafond und gelangte 1810, nachdem es während der Hochzeit Napoleons mit Marie-Louise Brandschäden erlitten hatte, in das Depot des Louvre. Dargestellt sind in einer dunstig-bewölkten Himmelszone die Weisheit in Figur der Minerva mit Brustharnisch und Helm sowie die Wahrheit in der Gestalt einer unbekleideten jungen Frau. Beide schweben zum Erdball herab. Auf der Entwurfszeichnung ist auf dem Erdball das Wort »France« zu entziffern. Es handelt sich damit um eine Allegorie als Ausdruck der Ideen der Französischen Revolution. Auf ähnliche Weise hat Prud’hon in der Komposition »La Constitution française. L’Egalité. La Loi« (Guiffrey Nr. 388–390) die Figur der Minerva mit Allegorien von Gesetz und Freiheit vereint.

Seit 1999 forscht das Referat Provenienzforschung zur Herkunft aller Kunstwerke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die vor 1945 entstanden sind und die seit 1933 erworben wurden. Grundlage für diese Forschung bilden die „Washingtoner Erklärung“ von 1998 sowie die daran anschließende sogenannte „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienz-Angaben basieren auf den systematischen Erstchecks und orientierten sich am Leitfaden zur Standardisierung von Provenienz-Angaben des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Provenienzangaben werden zeitnah aktualisiert, wenn neue Quellen oder Erkenntnisse zu den hier veröffentlichten Werken bekannt werden.

Weitere Informationen zu den Provenienzangaben finden Sie in der Präambel.

Für Rückfragen und Hinweise erreichen Sie uns unter provenienz@pinakothek.de

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Verbleib unbekannt
o.D. - um 1901
Ricarda Sutter und Prof. Carl Sutter, Freiburg im Breisgau
um 1901 - 02.07.1935
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, erworben als Schenkung von Frau Prof. Sutter (Ministerielle Entschließung Nr. 33500)
seit 02.07.1935