Durchgehendes Pferd
Gustave Courbet (1819-1877)

Durchgehendes Pferd,

1861
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
193 x 228 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8651
Erwerb
1912 als Schenkung von Paul Durand-Ruel im Rahmen der Tschudi-Spende erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Gustave Courbet, Durchgehendes Pferd, 1861, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/rqxNXBPGvW (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Das »Durchgehende Pferd« bildete zusammen mit den Bildern »Kampf der Hirsche« und »Hirsch am Wasser« (Paris, Louvre, und Marseille, Musée des Beaux-Arts) ursprünglich eine Art Triptychon, das Courbet für den Salon von 1861 gemalt hatte. Neben dem Hirschkampf als Mittelstück hing rechts das Bild mit dem im Wasser stehenden Hirsch. Die beiden letztgenannten Bilder entstanden unter dem Eindruck der Treibjagden, an denen Courbet 1858 in Frankfurt teilgenommen hatte. Die bereits dort gemalten Tierszenen versah er in Frankreich mit Landschaften, hier schuf er auch das dritte Bild, das »Durchgehende Pferd«. Röntgenaufnahmen haben ergeben, dass das Pferd ursprünglich von einem Reiter mit Jagdhorn geritten wurde, also nicht zügellos durch den Wald preschte. Die herbe Kritik an dem Reiter durch die Presse veranlasste Courbet, ihn zu entfernen und zu übermalen. Die drei Bilder, die vordergründig den Kampf der Hirsche untereinander und die Jagd auf sie durch den Menschen thematisieren, stehen gleichzeitig für die Selbstbehauptung innerhalb der eigenen Kreise und der Behauptung nach außen gegen feindliche Angriffe. Die abwertende Kritik an dem Triptychon bewog Courbet dazu, sein »Gedankengebäude« zu zerteilen und den Reiter mit Pferd in das Motiv eines »Durchgehenden Pferdes« zu verändern, um so den einzelnen Gemälden eine Chance zum Verkauf zu geben.

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