Das Gemälde basiert auf einer unmittelbar nach Thomas Italienreise 1874 entstandenen Ölskizze. Außer im Münchner Bild hat er die »Erinnerung an Orte« auch noch in einem Aquarell aus dem gleichen Jahr 1887 festgehalten (Stuttgart, Staatsgalerie). In seinem Erinnerungsbuch »Im Herbst des Lebens « (München 1909, S. 63) schreibt er: »Auf dem Rückweg [von Rom am 16. Mai 1874] nach Orte [Stadt in Umbrien zwischen Siena und Rom] benutzten wir [Thoma, der Maler Emil Lugo und Fräulein Kappier] die Post. Dieselbe war von berittenen Karabinieren begleitet, ein Zeichen, daß der ziemlich lange Eichenwald [bei Bagnaia] doch nicht für so ganz harmlos galt; – somit habe ich auf der Reise auch ein bißchen Brigantengruseln gehabt« – eine Stimmung, die in der temperamentvolleren Stuttgarter Fassung noch deutlicher zum Ausdruck kommt als in dem ruhigeren, transparent gemalten Münchner Gemälde.