Bildnis eines Herrn (Georges de Villéchenon)
Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901)

Bildnis eines Herrn (Georges de Villéchenon),

1900/01
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
80,3 x 62,1 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8667
Erwerb
1912 als Schenkung von Alfred Walter Heymel im Rahmen der Tschudi-Spende erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Henri de Toulouse-Lautrec, Bildnis eines Herrn (Georges de Villéchenon), 1900/01, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/wE4KKbN4Z5 (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Eine handschriftliche Notiz auf der Rückseite des Gemäldes gibt Auskunft über die Entstehungsumstände und lautet übersetzt: »Dieses Porträt wurde von meinem Freund Henri de Toulouse-Lautrec während seines Aufenthaltes in Bordeaux – 66 Rue de Cauderan – im Winter 1900/1901 gemalt. Die Krankheit und seine unverhoffte Abreise nach Paris haben ihm nicht erlaubt, sich einer letzten Sitzung zu widmen, die nach seinen Worten nötig gewesen wäre, um das Bild zu vollenden und zu signieren. (14. Dez. 1901)« Die nicht zweifelsfrei zu lesende Unterschrift wird bis in die jüngere Literatur unbegründet als »G.(eorges) de Villéchenon« bedeutet. Der Notizzettel ist wichtig, weil der die auch ansonsten bekannte Adresse von Toulouse-Lautrec in Bordeaux während des Winters 1900/01 angibt und die Umstände bezeichnet, warum das Bild sowohl unvollendet als auch unsigniert blieb: Der Künstler hat Ende April 1901 Bordeaux verlassen und ist am 9. September auf Schloss Malromé gestorben. Dies war für den Verfasser der rückseitigen Notiz Anlass, sein Wissen zu dokumentieren. Das Gemälde zeigt einen älteren bärtigen Herrn in schwarz-grüner Jacke vor rot gemusterten Fenstervorhängen. So großzügig und nur andeutungsweise alles gemalt ist, so hat Toulouse-Lautrec den Dargestellten doch schon in diesem unvollendeten Stadium als einen geistig lebhaften, zu Ironie, vielleicht gar zum Sarkasmus neigenden Mann charakterisiert, ohne dass die Physiognomie im Geringsten karikaturistisch aufgefasst wäre.

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