Das Bild "Morgen nach einer Sturmnacht" hielt Dahl selbst für sein bestes Werk. Es brachte für ihn in besonders eindrucksvoller Weise die ungestüme Gewalt der Natur zum Ausdruck. Das überwältigende Schauspiel brausender Wellen, die gegen eien hohe Klippenwand schlagen, setzte Dahl gekonnt in Szene. So türmen sich die Felsmauern rechts nicht nur als Bollwerk gegen die herandonnernden Wassermassen auf, sondern scheinen auch dem Betrachter den Blick über den Rand des Bildes hinaus versperren zu wollen.
Erst bei näherem Hinsehen bemerkt man, dass die Szene nicht menschenleer ist. Auf einem kleinen Felsvorsprung in der Klippenwand sitzt ein einzelner Matrose. den Kopf hat er in beide Hände gestützt und macht einen niedergeschlagenen Eindruck. Er hat allen Grund zur Verzweiflung, denn sein Schiff ist in der Nacht an den hohen Klippen zerschellt. Einzelne Trümmer treiben noch in der Brandung umher. Der Matrose scheint der einzige seiner Mannschaft zu sein, der den Untergang überlebt hat.
Trotz der Gewalt der Naturkräfte, denen der Mensch ausgeliefert ist, und die ihm wie in diesem Fall ein hartes Schicksal bereiten, klingt in Dahls Bild jedoch auch ein versöhnlicher Ton an. Ein Hund hat sich zu dem Matrosen gesellt, der wie jener die katastrophe überlebt hat und während der kalten und nassen Nacht seinem menschlichen Schicksalsgenossen zumindest etwas Wärme und Hoffnung spenden konnte. Und auch die am Horizont aufsteigende Sonne, die Himmel und Meer in einem rötlichen Schimmer erglänzen lässt, verweist auf den Neuanfang, der nun zu machen ist.