Lesendes Mädchen
Fritz von Uhde (1848-1911)

Lesendes Mädchen,

1902
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
65 x 54,5 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8283
Erwerb
1903 auf der Kunstausstellung der Münchner Secession vom Künstler erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Fritz von Uhde, Lesendes Mädchen, 1902, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/wq4jZRP4Wo (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
In die Lektüre eines Buches versunken, ist Uhdes älteste Tochter Anna dargestellt, die später selbst Malerin wurde. Aus dem schattigen Zimmer geht der Blick durch die geöffnete Glastür hinaus in die lichtdurchflutete Veranda und durch deren geöffnete Fenster auf den Garten. Der Spiegel links bildet das Zimmer ab und schafft so einen weiteren Raum im Raum. Starkes Sonnenlicht liegt auf den Bäumen vor dem Fenster, erhellt das Verandazimmer und partiell den vorderen Raum. Es reflektiert auf dem Fliesenboden der Veranda, dem Parkett des Zimmers und den Glasscheiben der Fenster und Türen. Die Qualität der Darstellung von Licht und Farbe in diesem Innenraum würdigte Eduard von Keyserling: »In dem köstlichen kleinen Bilde (…) fließt das Licht durch eine Flucht von Zimmern, malt und formt still an den freundlich geordneten Gegenständen, spinnt sie zu einem starkfarbigen Ganzen zusammen. (…) Am Fenster sitzt ein junges Mädchen in weißem Kleide und liest, und diese Gestalt wird zu einer Vision aus durchsichtigen Lichtern, Farben und Schatten.« Mit dem Gemälde schließt Uhde an bestehende Bilder ebenfalls mit einer Vordergrundfigur vor Raumdurchblicken an. Er hatte sich, bedingt durch eine schwere Krankheit, nach 1900 auf sein Landhaus in Percha zurückgezogen und widmete sich dort in erster Linie Darstellungen des Gartens, des Hauses und seiner Töchter.

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