Die Wäscherinnen
Paul Sérusier (1864-1927)

Die Wäscherinnen,

1891
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
81,3 x 45,5 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
12221
Erwerb
1955 als Vermächtnis aus Privatbesitz erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Paul Sérusier, Die Wäscherinnen, 1891, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/y7GE1jKGPV (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
Ein Jahr nach der »Bretonin auf dem Weg zum Waschplatz« hat Sérusier erneut das Thema der Wäscherinnen aufgegriffen. Das schmale Hochformat und die Schlankheit der beiden Mädchen unterstützen das Motiv des Bergansteigens. Vor den entfernten Hügeln liegt ein weites Wiesental. Darüber wölbt sich bedeckter Himmel. Der Anschluss an Gauguins flächenhaft-dekorative Malerei erreicht nun, in dem Jahr, als der Meister nach Tahiti aufbrach, seinen Höhepunkt. Gegenüber dem früheren Wäscherinnenbild ist es erheblich strenger aufgebaut. Jegliche Andeutung atmosphärischer Tiefe ist nun flächiger Projektion gewichen. Sérusier strebt nach rigoroser Formvereinfachung; der Farbauftrag wirkt spröde, das Kolorit abgedunkelt. Stand zuvor das Einswerden von Natur und Figur im Zentrum seines künstlerischen Interesses, ist hier beides bewusst gegeneinandergesetzt, wobei der figürliche Part aber ganz entschieden das Hauptgewicht erhält. Obgleich es sich in beiden Fällen um »Arbeitsbilder« handelt, fehlt im ersten Bild doch jeder sozialkritische Unterton; nun treten, zusätzlich unterstützt durch die düstere Stimmung, die Mühsale des menschlichen Daseins im wörtlichen Sinne in den Vordergrund.

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