Ein Jahr nach der »Bretonin auf dem Weg zum Waschplatz« hat Sérusier erneut das Thema der Wäscherinnen aufgegriffen. Das schmale Hochformat und die Schlankheit der beiden Mädchen unterstützen das Motiv des Bergansteigens. Vor den entfernten Hügeln liegt ein weites Wiesental. Darüber wölbt sich bedeckter Himmel.
Der Anschluss an Gauguins flächenhaft-dekorative Malerei erreicht nun, in dem Jahr, als der Meister nach Tahiti aufbrach, seinen Höhepunkt. Gegenüber dem früheren Wäscherinnenbild ist es erheblich strenger aufgebaut. Jegliche Andeutung atmosphärischer Tiefe ist nun flächiger Projektion gewichen. Sérusier strebt nach rigoroser Formvereinfachung; der Farbauftrag wirkt spröde, das Kolorit abgedunkelt. Stand zuvor das Einswerden von Natur und Figur im Zentrum seines künstlerischen Interesses, ist hier beides bewusst gegeneinandergesetzt, wobei der figürliche Part aber ganz entschieden das Hauptgewicht erhält. Obgleich es sich in beiden Fällen um »Arbeitsbilder« handelt, fehlt im ersten Bild doch jeder sozialkritische Unterton; nun treten, zusätzlich unterstützt durch die düstere Stimmung,
die Mühsale des menschlichen Daseins im wörtlichen Sinne in den Vordergrund.