Caspar David Friedrich

Geburtsjahr 1774

Sterbejahr 1840

Gattungen 19. Jahrhundert

Caspar David Friedrich, in Greifswald geboren und an der Kopenhagener Akademie ausgebildet, war neben Philipp Otto Runge der wichtigste Vertreter der norddeutschen, "protestantischen" Romantik. Im Gegensatz zur zeitgleichen nazarenischen, "katholischen" Romantik suchten Runge und Friedrich ihre Legitimation nicht in einer am Mittelalter orientierten Rückbindung der Kunst an Kirche und Staat, sondern in einer nur dem eigenen Gewissen verpflichteten Verantwortung des Künstlers.

Friedrich siedelte nach seiner Studienzeit 1798 nach Dresden über, das in den Jahren um 1800 ein Zentrum der frühromantischen Bewegung war. Der Austausch über neue künstlerische Ausdrucksformen zwischen bildenden Künstlern und Dichtern wie Friedrich Schlegel, Kleist, Novalis und Tieck war in dieser Zeit des Umbruchs und der Lösung von alten gesellschaftlichen Strukturen besonders intensiv und fruchtbar. Eine neue religiöse Malerei, wie sie Friedrich in seinen sakralisierten Landschaften anstrebte, gab einem neuen, pantheistischen Glaubensverständnis Ausdruck. Die Unendlichkeit von Universum und göttlicher Schöpfung, zugleich aber auch die Verunsicherung des Menschen in seiner Welt wurden zu Themen seiner Bilder.

Friedrichs neuartige Bildschöpfungen stießen mit ihrer häufig sehr subjektiven Ikonographie in einer breiteren Öffentlichkeit auf Unverständnis. So war der Künstler schon bald nach seinem Tod kaum mehr bekannt. Erst in den Jahren um 1900 kam es zu einer Wiederentdeckung. Melancholie und Verunsicherung, wie sie viele von Friedrichs Bildern zum Ausdruck bringen, spiegeln nicht nur das Empfinden des schaffenden Künstlers um 1800 wider, sondern verleihen einer ganzen Epoche, deren Weltbild wankend geworden war, künstlerische Gestalt.

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