Die Belagerung von Cosel
Wilhelm von Kobell (1766-1853)

Die Belagerung von Cosel,

1808
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
205 x 304 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
3822
Erwerb
1808 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Wilhelm von Kobell, Die Belagerung von Cosel, 1808, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/OrLbkDeG1V (Zuletzt aktualisiert am 19.06.2023)
"Wenn aber die Kunst auf große Thaten wirken soll, so müssen solche Gegenstände im Großen ausgeführt seyn. Nur das Große wirkt groß auf den Menschen, so dachten unsere Vorältern und der Cabinets-Styl hatte weder bey den Römern noch bey den Griechen Beyfall." Mit diesen Worten drängte Johann Georg von Dillis 1807 den bayerischen Kronprinzen Ludwig, die Kämpfe der napoleonischen Kriege, deren Bedeutung für die damalige Gegenwart und Zukunft sich unübersehbar abzeichneten, in der Nachfolge der barocken Schlachtenzyklen in einer großformatigen Gemäldefolge darstellen zu lassen. Wilhelm Kobell hatte sich mit einem Zyklus in kleinerem Format für Marschall Louis Alexandre Berthier für diese Aufgabe empfohlen, und wohl noch im selben Jahr 1807 hat der Künstler von Ludwig den Auftrag erhalten. Das erste der insgesamt zwölf Gemälde, die "Belagerung von Cosel", war 1808, das letzte, die "Schlacht bei Bar-sur-Aube", 1817 vollendet. Das Gemälde berichtet von einem Ereignis aus dem Dritten Koalitionskrieg im März 1807. Bayerische und württembergische Truppen, denen nach dem Abzug Napoleons die Belagerung der Festung Cosel an der Oder anvertraut war, zerschlagen einen Ausfall der preußischen Einheiten. Der Stab der bayerischen Armee hat sich auf der Anhöhe rechts im Vordergrund versammelt, während die eigentlichen Kämpfe in der verschatteten, noch nicht von der morgendlichen Sonne berührten Ebene darunter stattfinden. Kobells Schlachtenbilder, welche die Leistungen und Erfolge er bayerischen Armee in den Napoleonischen Kriegen zum Thema haben, verbinden die Schilderung der militärischen Aktion mit der Atmosphäre und Eigenart der landschaftlichen Situation. Die Charakterisierung der Schauplätze und Tageszeiten, die nüchterne Darstellung des Kampfgeschehens, die bildnerische Bewältigung des großen Formats gehören zu den besten Leistungen der deutschen Malerei in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.

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