Wilhelm Schürmann

Geburtsjahr 1946

Gattungen 20./21. Jahrhundert

Der Fotograf, Lehrer, Sammler, Kurator und für wenige Jahre auch als Galerist tätige Wilhelm Schümann ist einer dokumentarischen Bildsprache verpflichtet, sein Interesse gilt der sachlich-objektivierenden Darstellung von Gegenwart, vor allem am Beispiel von Architektur, Stadt- und Landschaftsräumen. Fotografie ist dabei ein präzises Instrument der Wirklichkeitsanalyse, wird mit der zeitlichen Distanz aber zugleich historisches und kollektives Gedächtnis. Schürmanns findet in den 1970er Jahren seine Motivwelt vor der Haustür, in der unmittelbaren Umgebung seines Wohnortes Aachen, im Grenzbereich zwischen West-Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Es sind unspektakuläre Orte wie Straßenkreuzungen, Gewerbe- und Funktionsbauten oder Vorortsiedlungen, die er in komplex durchdachten, präzisen Kompositionen wiedergibt. Schürmann zählt zu der Generation der sogenannten Autorenfotografen, über deren Schaffen die 1979 vom Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgerichtete Ausstellung „In Deutschland“ einen pointierten Überblick verschaffte. Die vertretenen Fotografen, Schürmann fungierte hier nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Ko-Kurator, wie Michael Schmidt, Heinrich Riebesehl, Candida Höfer oder Thomas Struth, verfolgten einen aus der dokumentarischen Tradition heraus entwickelten Stil. In ihren über längere Zeiträume entstehenden, oft seriell angelegten und zumeist in Schwarzweiß gehaltenen Arbeiten setzen sie sich mit der westdeutschen Lebensrealität auseinander, ohne dass ihre Werke dem journalistischen Tagesgeschäft zuarbeiteten. Die Ausstellung bildete zugleich den Höhepunkt einer zu Beginn des Jahrzehnts einsetzenden Entwicklung, in deren Zuge sich die Fotografie, sowohl die historische wie die zeitgenössische, als künstlerisch eigenständige Kunstform auch hierzulande durchzusetzen vermochte.

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