Auffahrende Artillerie
Théodore Géricault (1791-1824)

Auffahrende Artillerie,

gegen 1814
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
89,3 x 143,8 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
8583
Erwerb
1910 im Kunsthandel erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Théodore Géricault, Auffahrende Artillerie, gegen 1814, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/gR4k3694Ee (Zuletzt aktualisiert am 25.04.2024)
Allem Anschein nach handelt es sich bei diesem ungewöhnlichen Bild um das von Charles Clément (in der Gazette des Beaux-Arts 1867 und erneut 1868 und 1879) beschriebene Original Géricaults mit dem Titel »Le train d’artillerie ou le passage du ravin«, das 1814 im Salon ausgestellt war und sich zuerst im Besitz des Malers Alfred de Dreux befand. Das Bild, das der Entwicklung der Malerei des 19. Jahrhunderts weit vorausgreift, ist gleichwohl höchst charakteristisch für Géricaults immerwährende Faszination von energetischer Kraft und Bewegung, die er wie kein anderer Künstler damals thematisch umzusetzen verstand. Als Anregung dienten ihm Studien, die er in Militärstallungen, auf Exerzierplätzen und bei Manövern anfertigte. In unserem Fall soll ein Manöver der Leichten Artillerie in Vincennes zugrunde liegen. Mit bis dahin beispielloser Konsequenz erscheint das Sujet – Kriegsrösser, die in vollstem Lauf eine Kanone durch einen Graben befördern – von allem traditionell Inhaltlichen abstrahiert. Farbe und Form dienen allein der Intention, geballte Energie dreidimensional in Bewegung aufzulösen. Zusammen mit den aus dem Dämmer des kaum definierten Landschaftsraumes auftauchenden Reitern und den rechts im Mittelgrund feuernden Geschützen verstärkt sich noch, blitzartig beleuchtet, das Momentane des Eindrucks.

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