Im Jahr 1962 entdeckte Andy Warhol die Siebdrucktechnik für seine Kunst. Mittels dieses Verfahrens konnte er Medienbilder in vielfacher Wiederholung in seine Malerei integrieren. Die berühmte und oft kopierte Porträtserie der Schauspielerin Marilyn Monroe nahm Warhol nach deren Tod im Sommer 1962 in Angriff. Er nutzte ein Pressefoto für den Film „Niagara“ (1953), das sie in idealtypischer Weise zeigt: verführerisch und von atemberaubender Schönheit. Für drei Werke dieser Serie grundierte er die Leinwand in Gold, zwei davon entstanden als Rundbild. Der goldene Grund, der in der sakralen Malerei den Bereich des Göttlichen symbolisiert, verleiht der Dargestellten eine quasi-religiöse Aura. Doch Monroes Unantastbarkeit war zu diesem Zeitpunkt bereits gebrochen. Ob Selbst- oder Auftragsmord (worüber bis heute spekuliert wird), ihr Tod war nicht zuletzt das Produkt einer Gesellschaft, die sich am Ruhm ihrer Stars ebenso gnadenlos ergötzt wie an deren Niedergang.